23:05 Haggefugg
Hoch die Tassen, Ohren auf! Wer beim Auftritt von Haggefugg nicht in Trink- und Tanzlaune kommt, ist eindeutig selbst schuld. Mit Schalmei, Darbuka und Flöten liefern die Kölner ein mittelalterliches Soundgemisch ab, das sich deutlich vom übrigen Programm abhebt und schon alleine deshalb den Besuch vor der Bühne wert ist. Man muss jedoch kein Fan von Mittelalter-Rock sein, um die sechs rheinischen Frohnaturen zu feiern. In ihrer augenzwinkernden Stil-Beschreibung bringt die Band das Erlebnis selbst am besten auf den Punkt: „Prost-Mittelalter-Party-Rock“ nennen Haggefugg ihr schelmisches Werk, das mittlerweile auf zwei Studioalben gebannt wurde. Musikalische Schubladen zu bedienen, war nie das Anliegen der Gruppe. Stattdessen sind Haggefugg seit 2015 in der Mission der guten Laune unterwegs. Humorvolle Texte, mittelalterliche Motive und vor allem jede Menge Spaß stehen im Mittelpunkt. Trotz Einflüssen, die mehrere Jahrhunderte zurück liegen, ist die Musik unseres Samstags-Headliners alles andere als verstaubt. Spätestens wenn Dudelsack und E-Gitarre gemeinsam auf die Gehörgänge treffen, ist die Party im Publikum garantiert.
21:05 The Jukes
Jeder kennt Bands, die sich seit Jahrzehnten nicht verändert haben. Ob wir dies als Stillstand empfinden oder uns freuen, dass sich die Musiker treu geblieben sind, hängt oft vom persönlichen Geschmack ab. Letztendlich sollte es bei Musik aber nicht um Grenzen und enge Rahmen gehen, sondern um Freiheit und Kreativität. Diese Sichtweise verkörpern die Jukes aus Rödermark, die sich keinem eindeutigem Rahmen beugen wollen und genau darin ihre Einzigartigkeit sehen. Ihr roter Faden: Es gibt keinen roten Faden! Wie der Inhalt einer Juke-Box, setzten die Jukes auf eine abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Genres der Rockmusik. Rockfans mit breit aufgestelltem Musikgeschmack dürfen sich deshalb auf überraschende Richtungswechsel freuen, die garantieren, dass es auf der Mainwiese nie langweilig wird. Rock, Funk, Blues, Raggae, Jazz, Folk und sogar eine Prise Singer- und Songwriter-Einfluss haben ihren Weg in die Songs des Quartetts gefunden. Die Jukes spielen was ihnen Spaß macht, und solange dieser Funke auf das Publikum überspringt, gib es keinen besseren roten Faden für ihre Show.
19:25 Bushfire
Solange Bushfire ihre Verstärker aufgedreht haben, reißt das Kopfnicken nicht ab. Der wummernde Sound kriecht dir den Nacken hoch und zwingt dich, pausenlos den Schädel kreisen zu lassen. Also am besten gar nicht dagegen wehren,
Als Einflüsse nennen die Darmstädter Southern Rock, Metal und Blues. Was sie am Ende daraus machen, ist mehr als die Summe aller Teile: Druckvoller Stoner Rock mit jeder Menge Gefühl. Noch vielfältiger als die musikalischen Einflüsse ist die Besetzung der Gruppe: Die Bandmitglieder haben Wurzeln in den USA, Schweden, Portugal, Italien und Deutschland. Seit 2004 lässt die Multi-Kulti-Kombo ihre Gitarren aufheulen und erspielt sich auf ihrem Weg durch die Szene viele Fans. Auftritte mit Orange Goblin und My Sleeping Karma zementierten ihren Status als Stoner-Urgewalt, mit der man rechnen muss. Alle Erfolge und ihre bisherigen drei Alben haben sich Bushfire übrigens ohne Label selbst erkämpft.
Host: Scruffyheads
Die „Scruffyheads“ laden zur musikalischen Happy Hour. Wenn die Kölner Swing, Reggae und einen guten Schuss Ska in den Cocktailshaker gießen und mit eiskalter Coolness mixen, wird der Durst auf tanzbare Partymusik sofort gestillt. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Trompete, Saxophon und Posaune sorgen dafür, dass dieser rockige Cocktail nie langweilig wird. Für alle Zuhörer, die nach den ersten Songs auf den Geschmack gekommen sind, haben die „Scruffyheads“ garantiert Nachschlag. Als Host spielen sie mehrfach während der Umbaupausen der großen Bühne.
17:45 Fheels
Zeit, in sich zu gehen und die Gedanken im Groove der Musik treiben zu lassen. Denn wenn sich die vier Hamburger von „Fheels“ über ihre Instrumente her machen, sind große Gefühle vorprogrammiert. Mal schwermütig, mal aufmunternd – doch garantiert nie emotional belanglos, bleibt der teils psychedelisch angehauchte Bluesrock noch lange im Ohr. Das liegt nicht zuletzt an der Stimmgewalt von Sänger Felix, der mit seiner teilweise Soul-verdächtigen Rockröhre alle gesanglichen Facetten abruft.
15:30 Gunan
Vier Frankfurter wollen die Besucher auf eine Zeitreise mitnehmen, und sie benötigen dafür keinen Fluxkompensator. Alles was „Gunan“ an Ausrüstung brauchen, sind Gitarre, Bass, Schlagzeug und eine Orgel. Denn ihr Trip führt zurück ins goldene Zeitalter des Rock `n´Roll. Sobald sie ihren Heavy Rock mit psychedelischen Orgelmelodien durch die Lautsprecher blasen, verschwimmt die Zeit, und Zuhörer vergessen garantiert die Gegenwart.
14:00 Anna and a Riot
Wenn fünf Mainzer zum Aufstand aufrufen und dabei auch noch über emanzipierten Bierkonsum singen, wird es schwer, sich ihrer Bewegung zu entziehen. Abseits vom gemeinsamen Alkoholkonsum leben „Anna and a Riot“ die weibliche Emanzipation ganz selbstverständlich auf der Bühne vor, wenn Sängerin Lea die Kontrolle am Mikrofon übernimmt. Mal nachdenklich, mal humorvoll, aber immer abwechslungsreich verlieren sich die Frontfrau und ihre männlichen Mitstreiter in den Weiten des Indie-Rocks.
13:00 Never Before
Die Förderung regionaler Talente wird beim Open Air groß geschrieben. Deshalb startet der Samstag mit einer Band aus dem direkten Umkreis: „Never Before“ kommen aus Rüsselsheim über den Main, um ihre Leidenschaft für Rockmusik mit den Flörsheimern zu teilen. Die vier jungen Musiker schlossen sich 2015 zusammen und orientieren sich mit Coversongs und Eigenkompositionen an Vorbildern wie den Rolling Stones, Led Zeppelin und Motörhead.